Unsere Stiftung: ein modernes Unternehmen mit starken Wurzeln

Die Geschichte der 1991 errichteten Stiftung ist eng verknüpft mit dem Ort Heiligenbronn (am Rande des Schwarzwalds) und dem 1857 hier gegründeten Franzis­kanerinnen­kloster. Die Ordens­gemeinschaft und die Stiftung St. Franziskus sind auch heute noch durch ihr gemeinsames Anliegen eng miteinander verbunden.


Der Ursprung des Ortes Heiligenbronn

Die heute noch fließende Quelle als Ort der Heilung und des Trostes – versinnbildlicht in der aus Holz geschnitzten Pieta in der Gnadenkapelle – begründete im 14. Jahrhundert die Wallfahrt hierher. Diese wurde im Mittelalter von Franziskanerinnen betreut.

David Fuchs und die Not der Zeit

1857 begründete der Priester David Fuchs im bestehenden Wallfahrtsort das Kloster Heiligenbronn als Schwesterngemeinschaft des Dritten Ordens des Hl. Franziskus. Die Zeit war geprägt von Verarmung und Verwahrlosung. David Fuchs setzte sich vor allem für Kinder ein, die diese Not am härtesten traf. Ohne eigenes Kapital, mit „unverschämtem Gottvertrauen“ und rastloser Energie baute er die Schwesterngemeinschaft und die „Rettungsanstalt“ auf.

Evangelium und sozialer Dienst

Der Gründungsauftrag, das Evangelium zu leben und sich für die armen, behinderten und benachteiligten Menschen einzusetzen, blieb immer lebendig. Bildung, Arbeit und Heimat wurde vielen gehörlosen, blinden und verwaisten jungen Menschen gegeben. Dienst taten die Schwestern aber auch in vielen Kindergärten, in der Pflege von alten und kranken Menschen in der Familie, in Einrichtungen der Erholung und Rehabilitation sowie in religiösen Begegnungen, Einkehrtagen und Exerzitien.

Wachsende Schwestern­gemeinschaft

Mit der Zeit gehörten 17 Filialen mit verschiedener Dauer zum Mutterhaus in Heiligenbronn bei Schramberg:

  • Ahldorf (Kreis Freudenstadt)
  • Balgheim (Kreis Tuttlingen)
  • Baindt (Kreis Ravensburg)
  • Birnau-Maurach (bei Überlingen)
  • Börstingen (Kreis Freudenstadt)
  • Europäischer Hof (in Stuttgart)
  • Freudenstadt
  • Heuchlingen (bei Schwäbisch Gmünd)
  • Lützenhardt (Kreis Freudenstadt)
  • Neuhausen/Fildern
  • Riedlingen
  • Rottweil (Haus St. Antonius)
  • Salzstetten (Kreis Freudenstadt)
  • Schloss Roseck (bei Tübingen)
  • Schönebürg (bei Laupheim)
  • Sulgen (bei Schramberg)
  • Waldachtal-Heiligenbronn (Kreis Freudenstadt)
Gründung der Stiftung

Steigende Anforderungen an die soziale Arbeit und die rückläufige Schwesternzahl stellten die Schwesterngemeinschaft in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts vor die Zukunftsfrage. Getreu dem „Charisma“, Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung Heimat und Bleibe zu sichern, sollten die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Baindt und Heiligenbronn fortgeführt werden. Dazu wurde von Bischof Walter Kasper 1991 die Stiftung St. Franziskus errichtet. Zum 1. Juli 1993 übertrug die Kongregation allen Grund und Boden und alle Immobilien an die Stiftung unter der Bedingung eines dauerhaften Wohnrechts für die Schwesterngemeinschaft.

Publikationen zur Geschichte

Zur Geschichte Heiligenbronns, seines Klosters und seiner Einrichtungen sind neben verschiedenen Aufsätzen (u.a. in der Schramberger Geschichtszeitschrift „D' Kräz“) und Broschüren zwei Bücher erschienen: eine Gesamtdarstellung „Wallfahrt und Wohlfahrt“ von Ulrich Windhab (2007) – leider bereits vergriffen – sowie die Monographie „... zwecks Unfruchtbarmachung“ von Hans-Joachim Losch (2002) über die Zwangssterilisationen an Heiligenbronner Heimbewohnern durch die Nationalsozialisten.


Kloster Heiligenbronn

Die „Schwestern von der Buße und der christlichen Liebe aus dem regulierten Dritten Orden des Heiligen Franziskus“ wurden 1857 in Heiligenbronn bei Schramberg gegründet. Soziale Aufgaben prägten das klösterliche Leben der Schwestern in früherer Zeit. Heute zählt das Kloster Heiligenbronn noch 27 Schwestern.

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